Eine Galerie mit zauberhafter Atmosphäre: unsere Scheune
Im Frühjahr 2016 sind wir hier eingezogen: in einen Resthof mit Scheune. Gebaut worden war sie ursprünglich für Lagerzwecke: Stroh und Heu wurden hier untergebracht sowie Rüben und Kartoffeln für die Schweine. Es hat Jahre gedauert, bis wir all das alte Stroh und Heu rausgeschafft hatten. Auf meinem Garden-Blog ist die ganze Arbeit mit Bildern und Text (Englisch) dokumentiert. Dann wurde der Futterkeller mit Sand aufgefüllt und im Sommer 2019 konnten hier die Lesungen zum 20-jährigen Bestehen des Ateliers stattfinden. Dieses Jahr hat sich die alte Scheune in eine ausgesprochen zauberhafte Galerie verwandelt für das erste Wayzgoose bei The Fork and Broom Press.
Unser Neuzugang, die Simmel-Presse Baujahr 1952, hat einen ganz fabelhaften Job gemacht. Im Pressenfundament montiert war ein Linoldruckstock einer weiteren Windmühle. Besucherinnen und Besucher konnten den Druckstock selbst von Hand schwarz einfärben, sich eigenhändig ihr Exemplar drucken und dabei hautnah erspüren, was es heißt, mit einer 70 Jahre alten Abziehpresse zu arbeiten. Jung und Alt haben begeistert gedruckt, etliche haben noch zusätzliche Exemplare gedruckt für Freunde oder Geschwister, die nicht selbst kommen konnten. Wer sich an der Mühlendruck-Challenge beteiligen will, der koloriert den Druck dann zuhause von Hand, und schickt ein Foto davon, das dann in dem speziellen Blogpost hier auf diesen Seiten veröffentlicht wird.
An den Wänden wurden Originalgraphiken und Einblattdrucke präsentiert, von der 2001 entstandenen Mappe zum Roman „Lushins Verteidigung“ von Vladimir Nabokov, bis zu den ganz aktuellen Farblinolschnitten der Mühlengraphiken, die 12 Mühlenpersönlichkeiten aus dem Kreis Minden-Lübbecke zeigen.
Eine kleine, feine Auswahl an Künstlerbüchern war auch ausgestellt, darunter, selbstverständlich, das neue Werk „Nichts bleibt wie es war“, die Manarah-Reihe, aber auch die Werke mit den Gedichten von Wordsworth, Longfellow und Howells. Einige Besucher waren mit Fahrrädern angereist und haben sich dann gerne auf den roten Sofas oder den Liegestühlen etwas ausgeruht – die Tage Ende August waren immer noch recht sonnig und heiß und ein Plätzchen im Schatten war sehr willkommen.
Mittlerweile ist die Scheune wieder ganz Scheune, die Künstlerbücher und Graphiken haben sich vor der Feuchtigkeit zurück ins Atelier gerettet. Draußen ist es herbstlich geworden und feucht, fast schon nass – dieses Jahr hat uns lange warten lassen auf den Regen, den die Böden und Pflanzen so dringend brauchen.
Für 2023 steht auf der LandArt-Route 5 wieder die Kulturwoche an. Im Jahr 2019, als die Kulturwoche zum ersten Mal auf der LandArt-Route 5 stattfand, hatte sich die Scheune in einen Ort für Lesungen verwandelt – mal sehen, welche Charakterrolle die wandelbare Scheune nächstes Jahr für sich entdeckt. Sobald Termin und Details dazu festgezurrt sind, finden sich hier auf diesen Seiten die entsprechenden Informationen. Also: Lesezeichen setzen und wieder mal vorbei schauen!