Schmausbuch Nummer 2: Die Geschichten Teil 6

Pastinak-Kuchen
Folio-Grotesk: from 1957, Bauer + Baum; Hobby: 1955, Walter Rebhuhn; Verona: 1958, Hans Matheis
Der Kuchen war sozusagen Liebe beim ersten Stück. Wir sind ihm zum ersten Mal begegnet in Schottland, im Ceilidh Place, in Ullapool. Es ist ein zauberhafter Ort für Tagessuppe, Kuchen und Bücher – in der wildromantischen Region Wester Ross.
Der serifenlosen Folio Grotesk sind zwei Schreibschriften zur Seite gestellt. Alle drei Schriften sind ungefähr zur gleichen Zeit entworfen worden.

Pies
Die Schriften Amati (1951), Signum (1955) und Codex (1954) wurden in weniger als 5 Jahren entworfen von Georg Trump (1896-1985), als er bereits bekannt, geschätzt und routiniert war. Signum und Amati sind enge Schriften mit demselben Grundcharakter. Während die Signum nur wenig verbreitet war, gehörte die Amati in vielen Setzereien zur Standardausstattung.
Kolophon
Unger-Fraktur: 1794; Deutsch-Römisch: 1921-1928, Friedrich H. E. Schneidler; Schreibmaschinenschrift; Mediäval; Diskus: 1938, Martin Wilke
Johann Friedrich Unger (1753-1804) war Verleger, Buchdrucker und Typograph in Berlin und Zeitgenosse von Goethe und Schiller, deren Werke er verlegte. 1788 wurde er der offizielle Verleger der Schriften der Akademie der Wissenschaften. Und 1789 begann er, seine berühmte Unger-Fraktur zu entwerfen.
Es sollte eine klare und saubere Fraktur sein, frei von all den Schnörkeln, die man Frakturschriften über die Jahre angehangen hatte, bis manche nahezu nicht mehr lesbar waren.
Die hier eingesetzte Unger-Fraktur hatte in einer Schuldruckerei viele Jahre geruht. Die Regale waren sicher verschlossen und die Schlüssel zu den Vorhängeschlössern vor langer Zeit verloren gegangen. Die Schrift ist alt aber in gutem Zustand. Die Mediäval ist eine der wenigen Schriften, die ins Atelier gekommen sind, als es bereits im Drucksaal, einem ehemaligen Kuhstall, in Oppenwehe eingezogen war.
